Vom Gaswerk zur Sonnenenergie

Auf dem ersten Energieerzeugungsstandort Rostocks, dem ehemaligen Gelände des Gaswerks, hat die Stadtwerke Rostock AG am 25. September die drittgrößte Photovoltaikanlage der Hansestadt in Betrieb genommen.

Umweltsenator Holger Matthäus, Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling, Umweltminister Till Backhaus und Stadtwerke Rostock Vorstandsvorsitzender Oliver Brünnich (v.l.). Foto: Joachim Kloock
Umweltsenator Holger Matthäus, Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling, Umweltminister Till Backhaus und Stadtwerke Rostock Vorstandsvorsitzender Oliver Brünnich (v.l.). Foto: Joachim Kloock

„Wir setzen damit ein weiteres Signal für die Energiewende vor Ort, für den Weg der Stadtwerke hin zum Ausbau der umweltfreundlichen Energieerzeugung“, sagt Oliver Brünnich, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Rostock AG.

Am 17.07.2017 begannen die Bauarbeiten für die Energieerzeugung aus Sonnenlicht. Jährlich produzieren die Solarmodule auf einer Gesamtfläche von 8000 Quadratmetern 740 Megawattstunden Strom – das entspricht 231 Haushalten mit durchschnittlichem Verbrauch. Zum Vergleich: Mit dieser Energiemenge wäre es auch möglich, die Erde 142 Mal mit einem e-Golf zu umrunden oder 5,7 Millionen Kilometer zu fahren. Pro Jahr spart die Photovoltaikanlage zudem 339 Tonnen Kohlenstoffdioxid ein.

Mehr als 100 Jahre lang wurde die Hansestadt Rostock vom Gelände in der Bleicherstraße mit Energie versorgt. Am 15.11.1856 nahm die Gasanstalt die Produktion für Straßenbeleuchtung auf – damals noch für rund 25.000 Einwohner. Mit der Entwicklung der Stadt gingen 1908 und 1915 Erweiterungen des Gaswerks einher. Das Netz wurde ausgebaut, 1925 Warnemünde angeschlossen. Nach einem schweren Brand mit großen Schäden in der Ölspaltungsanlage 1963 folgte nur fünf Jahre später die Stilllegung des klassischen Gaswerks nach 112 Jahren Betriebszeit. Mit der Gründung der Stadtwerke Rostock AG 1990 übernahm das neue Unternehmen das alte Gaswerk und nahm es endgültig außer Betrieb. 2008 erfolgte der Abriss der alten Anlagen. Zusammen mit dem Bundesland M-V sicherten und sanierten die Stadtwerke das über die Jahre in Anspruch genommene Gaswerk-Areal mit einer doppelten Spundwand.

Mit Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage beleben die Stadtwerke den historischen Ort mit Energieerzeugung wieder – modern und ökologisch.